Ob im Supermarkt, unter Fitnessbloggern oder in der Werbung: Glutenfreie Ernährung liegt seit geraumer Zeit absolut im Trend und wird gerne als Synonym für gesunde Ernährung genutzt. Dabei stellt sich die Frage, ob es lediglich ein Food-Trend ist oder, ob hier doch mehr dahintersteckt? Wir haben uns das Thema der glutenfreien Ernährung für euch näher angesehen. Schon vorweg: Gluten beeinflussen jeden Körper. Es kommt lediglich auf die individuelle Verträglichkeit an.

Gluten: Ein Speicherprotein mit „Klebefunktion“

Das Proteingemisch „Gluten“ kommt in unterschiedlichen Getreidearten, wie Weizen, Gerste und Rogge, vor. Zudem dient das sogenannte „Klebereiweiß“ in der Lebensmittelindustrie als eine Art Kleber, um u.a. zu stabilisieren und Wasser zu binden. Deshalb hat beispielsweise der Teig von Backwaren eine gewisse Elastizität. Durch diese Eigenschaft kommt Gluten in der Lebensmittelproduktion bei weitaus mehr Produkten zum Einsatz – beispielsweise bei Würstel. Außerdem werden Gluten auch zur Herstellung von dermatologischen Produkten herangezogen.

Wie sich Gluten auf den Körper auswirken

Inwiefern sich Gluten auf den menschlichen Körper auswirken, ist noch nicht gänzlich erforscht und spaltet dementsprechend die Wissenschaft. Fest steht jedoch: Besteht eine Glutenunverträglichkeit – als Zöliakie bekannt – so kann durch den Verzehr von Gluten eine Dünndarmentzündung ausgelöst werden. Zudem können sich andere Symptome, wie Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Blutarmut oder Osteoporose bemerkbar machen. Studien mit an Zöliakie erkrankten Menschen konnten sogar Zusammenhänge zwischen Glutenverzehr und Schäden an Nerven- und Gehirnzellen feststellen. So wird der Glutenkonsum u.a. mit Depressionen, nebeligem Denken sowie mit ADHS-Symptomen in Verbindung gebracht. Ob man von einer Glutenunverträglichkeit betroffen ist, sollte unbedingt durch einen Arzt oder eine Ärztin bestätigt werden. Eventuell handelt es sich bei leichten Beschwerden um eine Gluten-Sensitivität oder um eine Weizenallergie. Letztendlich beschäftigen Gluten jeden Körper – die Intensität variiert von Individuum zu Individuum.

Vorteile glutenfreier Lebensmittel

Die Liste der Vorteile glutenfreier Ernährung ist relativ lang und variiert je nach Verträglichkeit. Wird auf glutenhaltige Produkte verzichtet, so kommt es zu einer verbesserten Nährstoffaufnahme, zu einer Reduzierung der Entzündungen im Körper, zu einer erhöhten Konzentration, einem verbesserten Energielevel und der Stoffwechsel wird auf Vordermann gebracht. Kurzgefasst: Der Darm ist glücklich und das allgemeine Wohlbefinden wird gesteigert.

Fazit: Mehr Wohlbefinden durch glutenfreie Ernährung

Ob es sich um eine Glutenunverträglichkeit, eine Weizenallergie oder um eine gewisse Sensibilität handelt, eine glutenfreie Nahrungsaufnahme fördert das individuelle Wohlbefinden und wird sich auf unterschiedlichen Wegen positiv bemerkbar machen. Nun, worauf soll bei glutenfreier Ernährung verzichtet werden? Vorrangig auf Backwaren, Nudeln und auf jegliche glutenhaltige Lebensmittel. Dabei ist zu bedenken, dass Gluten in zahlreichen Produkten, die nicht unbedingt mit Weizen in Verbindung gebracht werden, enthalten sind. Gute Alternativen zu klassischen Getreideprodukten sind Buchweizen, Pastinaken, Wurzelgemüse, Linsen, Erbsennudeln und Süßkartoffeln. Eine Form der glutenfreien Ernährung ist „Paleo“. Hierfür werden ausschließlich frische Zutaten, wie Gemüse, Fisch, Fleisch und Obst – vorrangig Waldbeeren – verwendet und es wird gänzlich auf Backwaren verzichtet.