Etwa 99% der Mikroorganismen im menschlichen Körper befinden sich im Darm. Dieser beherbergt rund 100 Billionen Bakterien, wobei die Mehrheit den Dickdarm bevorzugt. Unser Mikrobiom – umgangssprachlich auch als Darmflora bekannt – ist ein eigenes, in sich abgegrenztes Organ, das für das Überleben essentiell ist. Doch woher bekommen wir diese doch so wichtigen Bakterien? Kurzgefasst: Die Basisausstattung an Darmbakterien bekommen wir von unseren Müttern. Schon in der Schwangerschaft wird das Ungeborene über Plazenta und Fruchtwasser mit Mikroorganismen versorgt. Während einer natürlichen Geburt gibt es im Geburtskanal quasi einen gewaltigen Booster an Darmbakterien, der anschließend durch diverse Bakterienarten in der Muttermilch ergänzt wird. Bis zum vollendeten dritten Lebensjahr werden weitere Bakterien durch Nahrung und Umwelt aufgenommen und somit ist die Ansiedelung der Darmbakterien weitestgehend abgeschlossen. Dennoch wird sich die Darmflora stets verändern und je nach Lebensumständen weiterentwickeln.

Aufgaben der Darmflora

Die Darmbakterien haben nicht nur eine wichtige Funktion, sondern eine lange To-Do-Liste, die durch die Wissenschaft stets erweitert wird. Hier ein kurzer Auszug einiger wichtiger Tätigkeiten der Darmbakterien:

  • Die aufgenommenen Lebensmittel und ihre Bestandteile werden durch die Darmbakterien gespalten, sodass wird die Nährwerte bestens verarbeiten auf aufnehmen können.
  • Darmbakterien produzieren diverse Gase, die als altbekannte Blähungen unseren Bauch verlassen. Zudem produzieren die Darmbakterien unterschiedliche Vitamine, die für den menschlichen Körper von besonderer Wichtigkeit sind.
  • Ebenso kümmern sich die Darmbakterien um den Abbau von Fett- und Buttersäuren sowie von nicht verwertbaren Ballaststoffen.
  • Eine starke Darmflora und ihre Bakterien stärken unser Immunsystem

So entscheidet das Mikrobiom über unseren Gesundheitszustand sowie über unser Körpergewicht. Forschungen in der Psychomikrobiotik haben bereits gezeigt, dass sich die Darmflora auch auf das menschliche Verhalten auswirkt. Grund genug, sich intensiver mit der Darmflora, insbesondere mit den eigenen Lebensumständen und Ernährungsgewohnheiten, zu beschäftigen.

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