Die Profi-Tänzerin Vesela Dimova ist seit einiger Zeit als Yoga Coach bei True Spirit im Einsatz und begleitet Reisende bei Body & Mind Travel. Wie die gebürtige Bulgarin zum Tanzen gekommen ist, was die ORF-Tanzshows ausmacht und welche Werte sie im Yoga vermittelt, darüber haben wir mit Vesela im Interview geplaudert.

Man kennt dich als Profi-Tänzerin, vor allem aus dem ORF-Tanzformat Dancing Stars. Wie bist du eigentlich zum Tanzen gekommen?

Schon als kleines Kind habe ich es geliebt vor der Kamera zu tanzen. Meine Puppen waren als Publikum aufgereiht und mein Papa war der Kameramann. Als ich 6 Jahre alt war, habe ich während eines Spaziergangs in meiner Heimatstadt Pazardzhik in Bulgarien eine Anmeldeliste für Kinder-Sportaktivitäten gefunden. „Sporttanzen“ hat mich sofort angesprochen. Von Training zu Training hat es mir mehr Freude gemacht – offenbar war ich auch talentiert, denn schon bald hat mich der Trainer als Vorzeigeperson für neue Übungen gewählt. Im Alter von 8 Jahren kam es dann zu den ersten Tanzwettbewerben mit schönen Outfits und Hair & Make-up. Ein Traum jeder kleinen Tänzerin.

… und dann wurdest du zur Profi-Tänzerin, die wir heute kennen?

So in etwa (lacht). Ich habe schnell Punkte für die Rangliste gesammelt, Tanzpartner gewechselt und ungefähr ab dem 13. Lebensjahr an ganz großen Wettbewerben teilgenommen. Dazu zählen Staatsmeisterschaften sowie Europa- und Weltmeisterschaften. Ich war mehrfache Bulgarische Staatsmeisterin in „Standard Tänze“ und in „10 Tänze“ – also die Kombination aus Latein und Standard. Und auch bei einigen internationalen Bewerben konnten wir den 1. Platz abstauben. Bei der EM erzielten wir einem Top 30 Platz – bei der WM wurden wir 21. Zu dieser Zeit sind wir sehr viel gereist und wir haben u.a. in Italien und Russland trainiert.

Bevor du nach Österreich gekommen bist, hast du auch schon im Vietnam bei einer TV-Tanzshow mitgetanzt. Wie hat sich das ergeben?

Ich war gerade mal 18 Jahre alt und befand mich im letzten Schuljahr, als die Anfrage des Dancing Stars Formats im Vietnam kam. Nach langen Überlegungen habe ich mich entschieden für die Show für ein halbes Jahr in den Vietnam zu gehen. Eine spannende Reise! Als ich nach der Show zurück in meine Heimat ging, wollte ich als nächstes nach Wien zum Studieren gehen. Dann kam jedoch nochmals die Anfrage für eine weitere Show im Vietnam – also habe ich auch im Jahr 2013 an der Show teilgenommen. Nach dem zweiten Showjahr habe ich dann aber tatsächlich meine Sachen gepackt und bin nach Wien gezogen, um an der WU Wien zu studieren. Das mich in Wien ein neues TV-Tanzformat erwarten würde, habe ich damals noch nicht gedacht.

Was ist das Besondere an TV-Tanzshows?

Es ist so schön, dass man auch als Coach so viel für sich lernen kann. Es wird einem ein prominenter Tanzpartner zugeteilt und es muss irgendwie funktionieren. Wir sprechen hier von total unterschiedlichen Charakteren, die rund 3 Monate Seite an Seite arbeiten. Als Trainerin muss ich da immer sehr viel Flexibilität und Einfühlvermögen zeigen – nicht nur hinsichtlich des Trainingsstils, sondern auch bezüglich der Choreographie. Man muss dem Tanzpartner etwas Schönes und Passendes „zuschneidern“. Das ist die wohl größte Challenge. Wenn das, sozusagen, fertige Produkt am Ende so toll aussieht, bin ich zufrieden und mit Stolz erfüllt .. auch wenn der Tanzpartner kein Profi ist.

Außerdem ist es wunderschön den Glamour in den Abendshows erleben zu dürfen: Make-up Artisten, maßgeschneiderte Kleider und die gesamte TV-Produktion. Es ist eine unfassbar spannende und aufregende Zeit für alle Teilnehmer, auch für uns Profis. Ich lebe hier wahrlich meinen Traum. Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

Du bringst ja nicht nur Promis das Tanzen bei, sondern jedem oder jeder, der/die tanzen lernen möchte. Welche Tänze kann man von dir lernen?

Ich bin selbstständig und unterrichte an diversen Locations. Man kann von mir alle Lateinamerikanischen Tänze, wie Samba, Rumba, Paso Doble, Chacha und Jive sowie auch Salsa und Bachata, lernen. Ebenso unterrichte ich die Standardtänze Tango, langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slow Foxtrott und Quick Step. Ich bin einerseits als Tanzcoach tätig, aber auch als Choreographin für besondere Anlässe, wie beispielsweise Hochzeiten. So bereite ich Hochzeitspaare auf ihren ganz besonderen Tanz vor – ich lerne ihnen die notwendigen Schritte, schneidere ihnen eine Choreographie zu und trainiere mit ihnen. Als qualifizierte Tanztrainerin bin ich auch in der Lage Turniertänzer vorzubereiten.

Well, aber du bist ja nicht nur Profi-Tänzerin und Tanztrainerin, sondern auch Yoga Coach. Bei True Spirit sowie auf Body & Mind Travel Retreats leitest du Yoga Sessions. Seit wann praktizierst du Yoga und auf welche Stile hast du dich fokussiert?

Yoga habe ich 2012 während meines Vietnamaufenthalts für mich entdeckt. Täglich hatte ich 1-2 Yoga Sessions und habe gemerkt, wie wichtig Yoga für mein physisches, aber auch mentales, Wohlbefinden war. Ich muss aber sagen, dass ich den gesamten Yoga Lifestyle schon von meiner Mama mitbekommen habe – ihre Spiritualität und ihre Leidenschaft zum Yoga haben mich inspiriert. Seit 2018 ist Yoga ein fixer Bestandteil meines Lebens und ich lebe diesen Lifestyle in vollen Zügen. Die spirituelle Seite von Yoga gibt mir so viel innere Kraft und Gelassenheit. Meine Yoga-Ausbildung habe ich im Hata Yoga absolviert – ich unterrichte als Hatha und Vinyasa. Ich selbst praktiziere außerdem noch Ashtanga Yoga, also einen eher kraftvollen Yogastil.

Was ist das Besondere an Yoga und was willst du deinen Coachees durch Yoga vermitteln?

Yoga ist eine Reise zu einem selbst: Die Persönlichkeit und das Mindset zu hinterfragen, innere Ruhe und Gelassenheit zu finden. Zu meditieren, achtsam zu leben und bewusst zu atmen. Yoga ermöglicht, in Ruhe mit sich selbst zu sein. Es ist für mich eine Art Persönlichkeitsentwicklung.