Gerade in Zeiten wie diesen ist ein starkes Immunsystem essentiell. Natürlich schützt es nicht zur Gänze vor einem Virus, jedoch kann es den Körper bei der Abwehr unterstützen. Wie wir unser Immunsystem stärken können? Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung.

Alternativen zu Getreideprodukten

Gluten ist ein Sammelbegriff der Speicherproteine die in Weizen, aber auch in weiteren Getreidesorten wie Roggen, Dinkel oder Gerste, enthalten sind. Gluten ist für den menschlichen Körper nur schwer verdaubar, weshalb es nicht zu Aminosäuren, sondern zu Peptiden, verarbeitet wird. Man kann sich Peptide als Protein-Schnipsel vorstellen, die die Darmzellwand angreifen. Dadurch wird die Bildung neuer Darmzellen gehemmt und die Zusammensetzung der Darmwand abgeändert. Folglich kommt es zu einer Entzündung sowie zu einer Immunreaktion, die das Immunsystem einer Stresssituation aussetzt. Getreide und das enthaltene Gluten arbeiten damit gegen die Stärkung des Immunsystems. Deshalb sollten Alternativen zu Getreideprodukten gefunden werden. Es bieten sich beispielsweise Süßkartoffeln, Wurzelgemüse oder Buchweizen an. Herkömmlicher Weizen oder ähnliche Getreideformen sollten – wenn nötig – nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Soja- oder Kuhmilch?

Weder noch. Sojaprodukte werden oftmals statt Kuhmilch herangezogen. Davon rät Marcel Ott, Personal Trainer, Sporttherapeut & Gründer von TrueSpirit, jedoch ab. „Soja beinhaltet Lektine und Phytinsäure, was beides Giftstoffe und somit schädlich für den Körper sind. Lediglich, wenn Soja eingeweicht und angekeimt oder fermentiert wird, ist es unbedenklicher. Dies ist jedoch selten der Fall. Außerdem bestehen die Fette im Soja zu 95% aus Omega6 Fettsäuren. Alleine deshalb ist Soja direkt entzündungsfördernd“, so Marcel. Phytinsäure bindet Mineralien, wie Magnesium, Eisen und Zink, und hemmt deren Aufnahme, während Lektine die Darmwand angreift und Entzündungen hervorruft. Ein weiteres Argument gegen Soja sind Saponine, die überwiegend in Hülsenfrüchten vorkommen. Während einige Saponine beim Kochen zu etwa 50% zerstört werden, sind Saponine in Sojabohnen hitzebeständig und hemmen den Fettstoffwechsel sowie das Immunsystem des menschlichen Körpers. Ebenso schwächend wirkt sich Kuhmilch auf das Immunsystem aus: (1) Das enthaltene Casein wird mit entzündungsfördernden Prozessen in Verbindung gebracht. (2) Durch den Milchzucker sowie die Wachstumshormone steigt der Insulinspiegel an. Außerdem weisen einige Menschen eine Laktoseintoleranz oder eine Kuhmilchallergie auf. Kurzgefasst: Es sollte auf Kuhmilch und Sojaprodukte bestmöglich verzichtet werden. Eine Alternative im Kaffee könnte beispielsweise Mandelmilch oder Kokosmilch sein.

Gesunde, ausgewogene Ernährung

Schlussendlich geht es jedoch um das große Ganze. Der menschliche Körper ist ein komplexes System, das eine ausgewogene Ernährung erfordert. Marcel Ott empfiehlt grundsätzlich drei Mahlzeiten pro Tag mit je einem Drittel Gemüseanteil sowie Proteinanteil. Das letzte Drittel sollten Kohlenhydrate oder Fette füllen, abhängig von Tageszeit und Aktivität. Kohlehydrate sollten nicht übermäßig zugeführt werden, dennoch bewusst einmal täglich in den Menüplan einfließen, so der Experte. Hier empfiehlt es sich zu komplexen Kohlenhydraten zu greifen. Zum Frühstück können es, alternativ zum Gemüse, auch Beeren sein. Zudem braucht es ein natürliches Essverhalten, bei dem der Körper die richtigen Signale, wie Hungergefühl und Sättigung, gibt.

Dieser Beitrag stellt lediglich einen Teilaspekt der Stärkung des Immunsystems dar. So sind u.a. ein geringes Maß an Stress sowie ausreichend Schlaf für ein starkes Immunsystem essentiell.